Der Brotzeittisch
lädt zum Verweilen ein. Nach dem schönsten Platz suchend
kann der Betrachter ihn über den Schmuckhof bewegen, wie
eine Figur auf einem überdimensionalen Spielbrett.
Der Tisch verhält sich wie ein autarkes mobiles System
mit wechselnder solargesteuerter Funktion: Tagsüber sprenkelt
der Brunnen, nachts leuchten die Lampen. Das futuristisch anmutende
Objekt verbindet spielerisch mehrere Funktionen innerhalb der
Gartenanlage vom barocken Wasserspiel bis zum lauschigen Pavillon.
Beate Engl stellt dem Ausflügler einen Brotzeittisch –
so der Titel der Arbeit – bereit, der wie ein gigantischer
Spielstein auf einem überdimensionalen Spielfeld bewegt
werden kann, aber auch als Sitzgelegenheit dient. Zugleich lässt
die Skulptur mit ihren Rollen, den Solarzelle betriebenen Lampen
und dem Springbrunnen, der manchmal plötzlich Wasser speit,
an einen kleinen Roboter denken, der ein eigenständiges
Dasein führt. Ein autarkes System: Tagsüber sprenkelt
der Brunnen, nachts leuchten die Lampen. „Würde es
sich noch selbständig fortbewegen und ‚Guten Tag‘
sagen, könnte man es als neuen Gartenbewohner akzeptieren.
Im jetzigen Entwicklungsstadium ist es noch ein Brotzeittisch,
aber, wer weiß, vielleicht findet eine Metamorphose statt“,
erklärt Beate Engl. Die Künstlerin lädt zu Ruhe
und Entspannung, zur Freizeit auf einen außerirdischen
Planeten ein und ruft den Garten als paradiesischen Ort einer
guten alten Zeit in Erinnerung. Bilder von barocken Wasserspielen
und lauschigen Pavillons entstehen. Typisch für Ihre Werke
ist, dass ihre Skulpturen betreten, berührt, bespielt und
benutzt werden sollen. Erst die Beteiligung des Gartenbesuchers
lässt die Skulptur zum Spielstein und die Hofanlagen mit
ihren Wegen und Beeten zum Spielfeld werden.
(Katalogtext von Stephanie Rosenthal, Haus der Kunst München)
>Download
Brettspiel zum Selberbasteln
PDF, 260 KB |