NOTHING CAN STOP IT!,
2008
Ein skulpturales Remake |
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Anhand eines überzeichneten, fiktiven Horror-Szenarios einer
weltweiten Invasion durch eine unkontrollierbare, skulpturale Rohmasse,
wird die Expansion des globalisierten Kunstbetriebs kritisch untersucht.
Ausgangspunkt ist der Film „The Blob“ von 1958, ein
Horrorfilmklassiker, in dem eine gallertartige, menschenfressende
Masse aus dem Weltall sich unaufhaltsam ausbreitet und vergrößert.
Ironisierend wird diese Handlung auf das Betriebssystem Kunst übertragen:
Der Blob drängt aus den Museen hinaus in öffentliche Räume
und in entlegene Gebiete. Gleich einem Virus, von KunsttouristInnen
von Biennale zu Biennale transportiert, breitet sich die Masse über
den ganzen Erdball aus. Dabei dient der „Blob“ als Platzhalter
für eine prototypische Skulptur oder eine abstrakte Materialakkumulation,
die aufgrund ihres fiktiven Eigenlebens im Zuge der Raumeroberung
verschiedene Formen, Größen, Stile und Gestalten annehmen
kann. Ironisierend wird eine Situation erzeugt, in der die globale
Distribution dieser Skulptur sich verselbständigt und außer
Kontrolle gerät. Diese Überzeichnung bildet die Basis
für eine kritische Reflektion der realen Bedingungen künstlerischer
Produktion, die zu gleichen Teilen aus einer theoretischen Recherche,
sowie aus mehreren bildnerischen Arbeiten besteht.
Die Werkreihe umfasst Aufklärungsmaterial zum globalen Kunstbetrieb,
beispielsweise in Form eines Globus, auf dem die internationalen
Biennalen der letzten zwei Jahre markiert sind. „Oh, my god,
it’s a Blob!“ zeigt ein Sample des Blobs, das als blubbernde
und spritzende Masse das Eigenleben des Blobs demonstriert. Bei
„Blob-Machine“ entspringt
eine rote Schaummasse aus einem weißen Museumssockel, breitet
sich im Raum aus und erstarrt zu Boden fallend zur Skulptur. Das
Video „Attack of the Blob“
reproduziert eine Panikszene aus dem Film von 1958 und überträgt
sie auf einen Museumseingang, aus dem BesucherInnen angsterfüllt
ins Freie flüchten. Bei "Return
of the Blob" dringt der Blob durch ein Lüftungsrohr
in den Ausstellungsraum ein und tropft spritzend in einen Bodenschacht.
Die Publikation "Nothing
can stop it!" kontextualisiert und erweitert die Blob-Reihe
durch theoretische Texte von Claudia Reiche, Thomas Reitmair und
Dietmar Rübel, einem Beitrag von Oliver Pietsch, sowie Kurzgeschichten,
die das Blob-Szenario weiterspinnen, von Nancy Hightower, Karen
Moulding und Barbara te Kock.
„Oh, my god, it‘s a Blob“, 2008
Ausstellungsansicht kunstraum muenchen
Holz, Baßlautsprecher, Latex, Speisestärke, Wasser, Lebensmittelfarbe,
Freqzenzgenerator |
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